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Die Stadt Schaffhausen lancierte zusammen mit der Universität Lausanne und der ETH Zürich im Sommer 2022 ein Forschungsprojekt zur Förderung von Solarstromanlagen auf privaten Häusern, wie die Stadt Schaffhausen mitteilt.
Ziel war es, Hausbesitzerinnen und Hausbesitzer über wissenschaftlich gestützte und massgeschneiderte Ansprachen dazu zu motivieren, Schritte zur Installation einer Photovoltaikanlage auf ihrem Dach zu unternehmen und so einen Beitrag zu mehr erneuerbarer Energie zu leisten. Die Resultate seien vielversprechend für Praxis und Forschung.
Zur Erreichung der internationalen und nationalen Klimaziele braucht es auf allen staatlichen Ebenen zusätzliche und wirkungsvolle Massnahmen zur Verminderung des CO2-Ausstosses. Die Stadt Schaffhausen habe sich das Ziel «Netto Null» bis zum Jahr 2050 gesetzt.
Um dieses Ziel zu erreichen, analysiert die Stadt nicht nur ihre eigenen Dächer, sondern packt das Thema gemeinsam mit der Bevölkerung an. Eine wirkungsvolle Massnahme sei die Förderung von erneuerbaren Energien, und andere der Solarenergie.
Diesbezüglich liegt in der Schweiz und in der Stadt Schaffhausen noch viel Potenzial brach insbesondere im Vergleich mit Nachbargemeinden in Deutschland. Dieses Potenzial gilt es mit geeigneten Instrumenten auszuschöpfen.
Ein solches Instrument wurde nun mit dem genannten Forschungsprojekt in der Stadt Schaffhausen getestet. Lancierung im Rahmen der Smart-City- und Klimastrategie der Stadt Schaffhausen Das Projekt der «Solarstadt Schaffhausen» wurde im Rahmen der Leitsätze «Nachhaltige Stadtentwicklung» der Smart-City-Strategie und «Energie und Ressourcen» der Klimastrategie lanciert.
Im Projekt wurden Gebäudeeigentümerinnen und -eigentümer in einem Schreiben mit direktem Bezug zum jeweiligen Gebäude auf die konkreten Potenziale zur Produktion von Solarstrom auf ihrem Haus auf unterschiedliche Arten aufmerksam gemacht eine niederschwellige Vorgehensweise ohne Verbote oder zusätzliche Subventionierung. Dieser Ansatz solle es Personen erleichtern, die bisher aufgrund der Komplexität der damit verbundenen Fragestellungen keine Solarpanels auf dem Dach haben, sich für eine Solarstromanlage zu entscheiden.
Ermöglicht wurde dies durch das Auswerten und Zusammenführen bereits vorhandener und ausschliesslich öffentlicher Informationen. Erfahrungen aus dem Ausland haben gezeigt, dass dadurch zahlreiche Personen erst von diesen Einsparpotenzialen erfahren und sich danach für die Installation einer Solarstromanlage entscheiden.
Die angeschriebenen Personen in der Stadt Schaffhausen erhielten zudem eine kostenlose Impulsberatung und waren frei in der Entscheidung, ob und gegebenenfalls mit welchem (lokalen) Partnerunternehmen sie eine Solarstromanlage installieren möchten. Interesse an Installation steigt um mehr als das DoppelteIm Rahmen des Forschungsprojekts der Universität Lausanne und der ETH Zürich wurden insgesamt 450 Schreiben mit individuellen und adressgenauen Analysen an Privatpersonen verschickt.
Dabei erhielten je 150 Empfängerinnen und Empfänger eine von drei Arten des Schreibens: 1) allgemeine Informationen ohne adressgenaue Potenzialanalyse, 2) adressgenaue Potenzialanalyse im Vergleich mit Nachbaradressen oder 3) adressgenaue Potenzialanalyse mit Geldbeträgen versehen, die den Personen entgehen, so lange sie die Solarstrompotenziale ihres Daches ungenutzt lassen. Variante 3, mit den entgangenen Geldbeträgen, löste das grösste Interesse aus: Eine von sieben Personen meldete sich für eine Impulsberatung: mehr als doppelt so viele wie bei Variante 1 mit der allgemeinen Formulierung.
Die Ergebnisse, wie viele Solarstromanlagen aufgrund der Schreiben installiert werden, stehen noch aus. Diese Erkenntnisse, die zudem statistische Signifikanz aufweisen, leisten für die Praxis wie auch für die Forschung gleichermassen einen wichtigen Beitrag und werden im Rahmen verschiedener Veranstaltungen vorgestellt.
Oliver Neumann, Professor Dr.Université de LausanneTelefon: +41 76 749 72 60E-Mail: oliver.neumann(at)unil.ch.
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Schaffhausen «Solarstadt Schaffhausen» ermuntert Solarstromanlagen